Surfen auf Sardinien (2002)
Ausgestattet mit einer Via-Card (Straßenmautkarte für Italien), Fährtickets, Schweizpickerl
und einer Campingplatzreservierung machten wir uns Mittwochnachmittags (3.7.) auf den Weg nach
Sardinien. Mit unserem Omega Caravan plus Wohnwagen, beladen mit Fahrrädern und jeder Menge
Surfmaterial, kamen wir bis zum Abend zum gesperrten Gotthardtunnel und beschlossen, davor auf
einem Parkplatz zu übernachten. Also, die Stützen am Wohnwagen runter und ab in die Betten.
Das
Wetter vorm Gotthard war kalt und sehr regnerisch. Morgens (4.7.) um 05:00 wecken, Weiterfahrt um
05:30 zum mittlerweile geöffneten Tunnel. Hinter dem Gotthard erwartete uns die Sonne mit wolkenlosem
Himmel. Mit eingeschalteter Klimaanlage und Sonnenbrille fuhren wir über Como, Mailand, Pisa bis zu
unserem Fährhafen Piombino. Dort mittags angekommen, wurden wir von der Reederei darüber informiert,
dass das Einbuchen auf die Fähre erst 2 h vor der Abfahrt möglich ist. Da das Parken im Hafen
nicht möglich ist, fuhren wir ca. 7 - 8 km zu einem Strandparkplatz. Am 5.7. standen wir um 06:30 Uhr
vor dem Fährbüro und meldeten uns für die Fähre an. Abfahrt der Fähre um 08:30 Uhr. Genau nach 8
Stunden kamen wir in Olbia auf Sardinien an. Von Olbia aus fuhren wir dann Richtung Palau/Teresa di
Gallura nach Aglientu zu unserem Ziel, dem 4-Sterne Campingplatz "Baia Blue La Tor-tuga".
(Internet www.baiablu-latortuga.de)
Unseren Stellplatz konnten wir uns selber aussuchen. Die Wahl fiel auf einen schattigen Platz, ca.
80 - 90 Meter vom Meer entfernt. Im August ist es nicht empfehlenswert nach Sardinien zu kommen, da
der Campingplatz dann total überlaufen ist von Italienern.
Das Surfrevier:
Weitläufige Bucht, seitliche Winde, Wellen, kein Stehrevier. Bei zunehmendem Wind ist Wasserstart Pflicht.
Surfstation mit guter Schulungsmöglichkeit (in Deutsch) vorhanden. Ausleihen von Surfmaterial ist eher bescheiden, besser alles von zu Hause mitbringen.
Morgens war das Wasser meistens glatt, der Wind 1 - 3 Windstärken. Ideal für Anfänger. Surfschulung war eigentlich immer vormittags.
Gegen Mittag steigerte sich der Wind und um 12 Uhr war ich mit einem 2,85m Brett und einem 6.1er Segel auf "Kabbelwasser" gut unterwegs.
Nachmittags steigerte sich der Wind öfters nochmals, was bedeutete das meine 2,58m Axis mit 5.3er Segel zum Einsatz kam. Das Kabelwasser war nun weg und wurde durch ca. 2,5m - 3m hohe, gleichmäßige Dünungswellen abgelöst. Allerdings war nun das Ein - und Aussteigen an manchen Strandabschnitten durch die hohe Brandung mühsam und für Ungeübte sogar gefährlich.
Leider erlebte ich keinen vollständigen Mistral-Tag, sondern immer nur Ausläufer. Von Surfern, die schon länger auf Sardinien surfen, wurde berichtet, dass die Wellen dann mehr als Masthoch reinlaufen und sogar die Dammkrone überspülen. Surfen ist dann nur noch Profis und Wellen-Spezialisten möglich, für mich also nicht. Aufziehende Mistraltage erkennt man daran, dass die Einheimischen ihre Motor- und Segelboote und sonstiges hinter den Damm tragen. Der Strand ist dann komplett leergeräumt.
Natürlich hatten wir nicht jeden Tag Wind, aber die Ausbeute war in den 3 Wochen mehr als ausreichend. Unser Campingnachbar - deutscher Regattasurfer - hatte mit seinem 11,5er Se-gel und 2,6 m Starboard (1m breit, Finne ca. 90 cm) immer Wind. Kaum zu glauben, aber das ist er noch gefahren, als ich mit dem 7,5er Segel gut unterwegs war. So sind halt die Unterschiede, allerdings bei Halb-windkurs kam er nicht mit. Auf dem Kreuz - und Raumschotkurs war er aber der uneingeschränkte König.
Die Insel bietet mit ihren 24000 qkm und 1850 km Küste auch mehr als nur Surfen.
Mountainbiking, Tauchen vor Sardinien und Korsika, Angeln, Segeln, Schnorcheln sind hier zu nennen.
Hervorzuheben ist auch das sehr saubere Wasser, die schöne Landschaft, einsame Strände und wenig Touristen,
Ausflüge in die nähere Umgebung, z. B. der Hafen der Superreichen "Porto Cervo" mit entsprechenden Motor-
und Segelyachten. Die Costa Smeralda ist eine landschaftlich schöne Urlaubsregion für finanziell gut ausgestatte
Menschen, leider auch sehr überlaufen.
Das Surfmekka Sardiniens, die Halbinsel Isola dei Gabbiani, möchte ich hier auch kurz erwähnen. Der Campingplatz
ohne Schatten, Sanitäranlagen mangelhaft. Die Zufahrt zur Halbinsel wird durch einen schmalen Damm erreicht. Links
und rechts des Damms sind die Surfreviere. Links Wellenrevier, rechts das Speedrevier. Das Wellenrevier war sehr
voll (50% Kiter, 50% Surfer). Das Speedrevier sah gut aus (sehr glattes Wasser).
Durch den schmalen Damm bedingt war nur das Abladen des Surfmaterials erlaubt. Der Wagen muss danach einige Hundert
Meter entfernt geparkt werden. Wem´s gefällt.....
Wir kommen auf jeden Fall noch mal nach Sardinien.
Uwe Markiewitz
Monat | Temperaturen in Grad C. Durchschnitt maximum |
Temperaturen in Grad C. Durchschnitt minimum |
Sonnen- schein- stunden pro Tag |
Tage mit Nieder- schlag |
Nieder- schlags- menge- in mm |
Januar | 14 | 7 | 4 | 8 | 50 |
Februar | 15 | 7 | 4 | 7 | 50 |
März | 17 | 9 | 6 | 7 | 45 |
April | 19 | 11 | 7 | 5 | 31 |
Mai | 23 | 14 | 7 | 4 | 26 |
Mai | 23 | 14 | 7 | 4 | 26 |
Mai | 23 | 14 | 7 | 4 | 26 |
Juni | 27 | 18 | 9 | 1 | 13 |
Juli | 30 | 21 | 11 | 1 | 1 |
August | 30 | 21 | 10 | 1 | 10 |
September | 27 | 19 | 8 | 3 | 32 |
Oktober | 23 | 15 | 6 | 6 | 54 |
November | 19 | 11 | 4 | 9 | 72 |
Dezember | 16 | 9 | 4 | 9 | 67 |